News > Flexizulage ist durch!


Was sollen wir denn jetzt davon halten, was die Gewerkschaften da mit der Arbeitgeberseite ausgehandelt haben? "Die Flexizulage ist durch" ... Was will man uns damit sagen? Die ist schon seit März 2008 Bestandteil des abgeschlossenen Tarifvertrags! Da gibt es nichts mehr "durch" zu bringen?!

Seit nun mehr über sieben Monaten verhandeln die Tarifvertragsparteien über - so hat man uns glauben gemacht - die Höhe dieser Zulage und wem sie schließlich zusteht. Jetzt hat die TG am 20.04.2009 freudestrahlend verkündet, dass man mit der Arbeitgeberseite sich darauf verständigt hat, dass die Flexizulage eingeführt wird.
 
Bitte was? Das wussten wir bereits!

Die große Preisfrage, nach wie vor, ist: Wieviel soll dem berechtigten Arbeitnehmer pro Schicht oder Stunde gezahlt werden? Diese Frage beantwortete ein Gewerkschafstangehöriger mit: Das ist jetzt Verhandlungssache der jeweiligen (Bahn-)Betriebe und deren Arbeitnehmervertretern.

Was geht hier eigentlich ab? Wie machtlos sind die Gewerkschaften eigentlich? In Frankreich läuft der Hase etwas anders. Wenn da der Arbeitgeber die Forderungen oder besser die abgeschlossenen tariflichen Vereinbarungen nicht einhält, dann steht der Laden, dann ist Streik! Hier in Deutschland wird gekuscht - wie eh und je.

Eingeführt werden sollten die 57. Änderungen des Tarifvertrages im März 2008. Das war so schnell nicht umsetzbar, darum wurden sie real erst im September 2008, dafür (teil-)rückwirkend, umgesetzt. Seit März 2008 ist die Flexizulage für MA Fahrdienstleiter/Blockwärter mit mehr als zwei Stellwerken bestandteil des Tarifvertrages und genau ab da haben diese MA Anspruch darauf! Wegen der angeblich zu "aufwendigen" Nachberechnungen für die berechtigten Mitarbeiter, will man die Flexizulage - oh Wunder - nur rückwirkend ab September 2008 zahlen. Dies wusste die TG bereits Anfang dieses Jahres zu berichten. Seit März 2008 Rätseln alle MA wie Hoch diese denn nun eigentlich ausfällt. So wie sich das abzeichnet, wird die Flexizulage wohl eine der größten Tarifsversprechungslügen die es je in der Geschichte der Bahn gegeben hat. Noch dazu eine, die im aktuellen Tarifvertrag schriftlich dokumentiert ist und einfach nicht gezahlt wird! Das nennt sich nach deutschem Recht simpel Betrug. Der Bahnkonzern wirtschaftet mit dem Geld, das eigentlich den Mitarbeitern für ihre erbrachte Leistung und Einsatzbereitschaft zusteht, und fährt damit noch dicke Gewinne ein. Man denke da nur mal an die Zinsen für das gesparte Geld.

Gewerkschaftlichen Kreisen zufolge soll für die Zulage den Bahnunternehmen mindestens einmal im Quartal eine Summe X zur Verfügung gestellt werden, die diese dann unter den Berechtigten aufteilen sollen. Wie Hoch? Wie immer unklar! Die Summe soll auch nicht immer gleich, sondern abhängig von unbekanten Faktoren sein. Da nicht jeden Monat die gleiche Anzahl MA berechtigt seien wird, wird die Zulage wohl auch immer sehr unterschiedlich ausfallen. Schließlich soll die Summe X durch alle Berechtigten geteilt werden. Nach welchen Kriterien genau: "Das ist Verhandlungssache". Pff - Dass ich nicht lache!

Na, da dürfen wir ja weiter gespannt sein "wie nen Flitzebogen".

[»] Die Dokumente der TG:
17_09 Leistungspramie Flexibilität für Stellwerkspersonal.pdf
17_09_Anlage ZTV § 6c Leistungsprämie Stw Entwurf 06.04.2009.pdf
 
cl



10:43:20 23.04.2009